Illustration: So finden SIe fast alles Fehler

Korrekturlesen: So finden Sie (fast) alle Fehler.

So prüfen Sie Ihren Text: Kopieren Sie die zu prüfenden Zeilen von Ihrer Textverarbeitung in das untenstehende Prüffeld (einfach den Mustertext überschreiben) und klicken Sie dann auf «Text prüfen».

Danach werden mögliche Fehler farbig angezeigt und wenn Sie mit der Maus auf die farbigen Wörter klicken, sehen Sie Erläuterungen zu den gefundenen Fehlern. Meist kann die Korrektur durch einen weiteren Klick einfach angewendet werden.

Alles korrekt in Ihrem Text?

Wichtige Texte müssen (weitgehend) fehlerfrei sein.

Niemand wird Ihnen einen Vorwurf machen, wenn sich sehr selten ein Fehler einschleicht. Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler. Und wenn sich doch jemand aufregt, haben sie Mitleid mit dem Besserwisser. Er ist mit sich genug gestraft.

Aber wie kommen Sie zu einem (fast) fehlerfreien Text?

Das ist die Feinarbeit am Ende des Schreibens; wenn Sie mit dem Flohkamm durch den Text gehen und Schritt für Schritt alle Fehler ausmerzen. Dabei hilft diese Seite

  • mit dem «Language-Tool» (siehe oben),
  • mit Tipps zum Korrekturlesen (siehe unten),
  • und mit einer langen Liste hilfreicher Links (siehe ganz unten).
Unsere Ratgeber als formatierte PDFs zum Download

Guter Rat: gratis

Was wir schreiben, bringt Sie weiter. Gut gelaunte Schreiber:innen auf der ganzen Welt drucken sich die Texte aus, um darin herumzukritzeln. (Die Randnotizen sind oft das Wertvollste).

Einfach hier runterladen.

Aufgepasst: So klappts mit dem Korrekturlesen.

Der grösste Feind beim Korrekturlesen (und beim originellen, attraktiven Schreiben) ist der Autopilot. Ihr Bewusstsein versucht dauernd, Aufmerksamkeit zu sparen. Weil Sie vieles kaum beachten, können Sie sich auf Wichtiges (das Seil auf dem Sie balancieren, die Liebeserklärung Ihres Angebeteten, das vierblättrige Kleeblatt in der Wiese) konzentrieren.

Beim Korrekturlesen brauchen Sie Ihre Aufmerksamkeit. Auch dann noch, wenn Sie den Text beinahe auswendig können und Ihr Unterbewusstsein denkt: «Das kenne ich längst, da darf ich abschalten».

Daher sind viele der Tipps zum Korrekturlesen eigentlich Tipps zur gesteigerten Aufmerksamkeit.

Die Arbeit beginnt schon bevor Sie sich über einen Text hermachen. «Erkenne dich selbst», sagte schon Heraklit. Recht hat er.

Vor dem Korrekturlesen

  • Lernen Sie «Ihre» Lieblingsfehler kennen.

    Jeder Schreiber macht bestimmte Fehler immer wieder. Bei mir sind es zum Beispiel «Tastaturfehler». Ich habe grosse Hände und erwische häufig zwei Tasten auf einmal. Die meisten dieser Fehler findet die Rechtschreibprüfung; weil «ereinfach» nicht im Wörterbuch steht.

    Aber manchmal erzeugen die Tastaturfehler echte Wörter und die muss ich aufspüren. Bei manchen Leuten sind die Lieblingsfehler «dass / das» oder «sie / Sie» oder besonders knifflige Kommaregeln. Wenn Sie Ihre Lieblingsfehler kennen, legen Sie am besten eine Liste an. Dann können Sie nach diesen Fehlern systematisch suchen.
     
  • Starten Sie nicht zu früh.

    Wenn Sie beim oberflächlichen Lesen finden: «Das ist ein stimmiger Text», können Sie mit dem Korrekturlesen beginnen.

    Solange Sie noch Absätze umsortieren, neue Gedanken einfügen oder Unwichtiges aus dem Text werfen, lassen Sie Rechtschreibung und Grammatik links liegen. Wenn Sie en passant doch einen Fehler bemerken, dürfen Sie ihn des Landes verweisen. Aber die grosse Razzia kommt später.
     
  • Lassen Sie den Text eine Weile liegen.

    Am besten einen, noch besser mehrere Tage.

    Wenn Sie nur wenig Zeit haben: Lassen Sie ihn wenigstens eine Viertelstunde liegen und tun Sie in der Zeit etwas Anderes. Gerne etwas Anstrengendes. Eine kleine Joggingrunde, ein Telefonat mit einem schwierigen Kunden oder zehnmal im Treppenhaus auf- und ablaufen.

    Sie wollen möglichst viel Abstand zu Ihrem Text gewinnen, damit Sie ihn vergessen und ihn mit neuen Augen lesen können.
     

Während des Korrekturlesens

  • Drucken Sie den Text aus.

    Es strengt viel weniger an, einen Text auf Papier zu lesen. Auf Papier sieht Ihr Text ausserdem anders aus als am Bildschirm. Dadurch wird er Ihnen etwas fremd.

    Fremd ist gut. Denn was fremd erscheint, lesen Sie genauer. Ihr Unterbewusstsein will Ihnen helfen, indem es Bekanntes nur überfliegt. Meist kommt es ja nur darauf an, den Inhalt eines Texts zu erfassen. Dazu reicht das Überfliegen.

    Aber wenn Sie Fehler suchen, müssen Sie jedem Wort und jedem Satz aufmerksam ins Auge schauen. Das klappt bei gedruckten Texten leichter. Manche Schreiber ändern absichtlich das Layout oder die Schriftarten vor dem Korrekturlesen. Alles nur, damit sie den Text neu sehen können.
     
  • Lesen Sie den Text laut vor.

    Hier wirkt das gleiche Prinzip: Wenn Sie den Text laut vorlesen, reicht Überfliegen nicht. Sie müssen die Wörter genauer ansehen, damit Sie sie aussprechen können. Das hilft beim Fehlerfangen.
     
  • Decken Sie den Text ab.

    Wenn Sie den Text Zeile für Zeile lesen, fällt es leichter, auf jedes Wort zu achten. Und wenn Sie den Text unterhalb der aktuellen Zeile abdecken, kann ihr ungeduldiges Unterbewusstsein nicht einfach voranpreschen, bevor Sie bei jedem Wort Blutdruck und Temperatur gemessen haben. 
     
  • Benutzen Sie die «Finden-Funktion» Ihres Textprogramms.

    So können Sie ganz leicht jedes «sie /Sie», «das / dass» oder jedes Komma überprüfen.  (Bei Microsoft Word ist die Tastenkombination [Strg]+[F])
     
  • Machen Sie mehrere Durchläufe.

    Wenn Sie bestimmte Arten Fehler häufig machen, lesen Sie den Text mehrmals durch und achten Sie jedes Mal auf einen Ihrer Lieblingsfehler.  Um die Rechtschreibung Wort für Wort zu prüfen, hilft es, den Text wortweise von hinten nach vorne zu lesen. Weil der Inhalt nicht «stört» fällt es Ihnen leichter, jedes einzelne Wort unter die Lupe zu nehmen.
     
  • Titel und Zahlen – aufgepasst

    Passen Sie besonders auf bei Titelzeilen/Titelblättern, vor allem bei den ganz gross geschriebenen, und bei Zahlen. Hier geht man zu leicht davon aus, dass das sowieso richtig ist. Ich habe mal eine Broschüre drucken lassen; nach sehr sorgfältigem Korrekturlesen. Es hat auch alles wunderbar gestimmt – aber ausgerechnet auf dem Titelblatt fehlte ein Buchstabe. Peinlich.
     
  • Fremde Augen sind im Vorteil

    Wenn Sie es irgendwie einrichten können, lesen Sie nicht selber Korrektur, sondern lassen Sie gegenlesen. Fremde Augen sehen Fehler, die Ihrem Adlerblick entgehen. Sie können Ihren Text niemals so unvoreingenommen betrachten, wie ein fremder Leser, der ihn zum ersten Mal liest. 

    Rodolfo Keller (s. Kommentare) empfiehlt sogar, absichtlich ein paar Fehler einzubauen, damit der Gegenleser ein garantiertes Erfolgserlebnis hat. So wissen Sie auch, dass er/sie sorgfältig gelesen hat.
     
  • Benutzen Sie die Rechtschreibprüfung – die Ihrer Textverarbeitung und die auf dieser Seite

    Ich lasse die Rechtschreibprüfung beim Schreiben immer schon mitlaufen. So kann ich meine beliebten Tastaturfehler sofort korrigieren. Ansonsten wäre die Fehlerdichte zu hoch.

    Manche Schreiber fühlen sich durch die Rechtschreibprüfung im Schreibfluss gestört. Dann schalten sie beim Schreiben die Prüfung einfach aus. Aber zum Schluss schalten sie sie wieder an. So gehen ihnen schon sehr viele mögliche Schreibfehler ins Netz.
     

Unser Language-Tool (Quelle: languagetool.org)

Rechtschreibprüfungen funktionieren sehr gut, um Wörter aufzuspüren, die nicht im Wörterbuch stehen. Auch bei der Gross- und Kleinschreibung und einigen Grammatikfehlern geben sie oft gute Hinweise.

Aber bei raffinierten Fehlern sind sie überfordert und manchmal machen sie Vorschläge, die Sie nicht einfach annehmen sollten. Microsoft Word zum Beispiel will mehr Apostrophen setzen als nötig. Bei «Jetzt gehts weiter im Text» will das Programm immer zu «geht’s» verbessern. Dieser Apostroph ist nicht vorgeschrieben und viele Typographen finden: wenns nicht sein muss, lieber keinen Apostrophen. Sieht besser aus. Das finde ich auch und daher geht mir die Word-Korrekturfunktion in diesem Punkt auf die Nerven.

«Unser» Tool ist nicht unbedingt besser als die Rechtschreibprüfung Ihres Textprogramms. Das Language-Tool kennt auch gängige Redewendungen und benutzt Wahrscheinlichkeits-Algorithmen, um Verdachtsfällen auf die Spur zu kommen. Sein Regelwerk wird andauernd von Heerscharen freiwilliger Helfer erweitert. Es findet daher manche Fehler, die «Ihre» Prüfung übersieht.  Und es gibt Erläuterungen zu den Korrekturvorschlägen. Sie müssen nur mit der Maus über die markierten Stellen fahren.

Dafür irrt es sich vielleicht an Stellen, die Ihr Programm besser beherrscht. Aber es hat zum Beispiel schon die allerneuesten Änderungen zur deutschen Rechtschreibung vom Juni 2017 an Bord. Hat Ihre Textverarbeitung da schon nachgelegt? Ausserdem: Wenn Sie einen «falschen Fehler» finden, können Sie beim Language Tool eine neue Regel ergänzen und sich und allen anderen Nutzern damit helfen.

Misstrauen erlaubt

Keine Rechtschreibprüfung ist perfekt. Ich empfehle Ihnen, die angezeigten Fehler als Verdachtsfälle zu nehmen und die Entscheidung über richtig und falsch jeweils selbst zu fällen. So schulen Sie nebenbei Ihren Blick für korrekte Sprache.

Um den Verdachtsfällen auf die Spur zu kommen, können Sie den Erklärungen im Language-Tool nachgehen oder sich in der folgenden Linkliste bedienen.

Informationen zu den amtlichen Regeln und ihrer Auslegung

Die amtlichen Regeln

Das amtliche Regelwerk von 2006 (Mit Ergänzungen von 2010 und 2017) ist das «Rechtschreibgesetz». Die Dokumente können Sie hier als PDF herunterladen oder online aufrufen.

Im Bericht des Rechtschreibrates finden Interessierte Hintergrundinformationen zu den jüngsten Neuerungen.

Amtliche Regeln (2017)

Wörter­verzeichnis (2017)

Bericht Rechtschreibrat 2011-16

Duden Webseite

Für viele die erste Anlaufstelle, wenns um Zweifelsfälle von Rechtschreibung und Grammatik geht.

Nicht alle Fachleute sind mit den Duden-Empfehlungen einverstanden. Aber wer mit dem Duden entscheidet, muss sich nicht rechtfertigen. Wer sich gegen den Duden entscheidet, muss gute Gründe dafür haben.

Duden

Unterschiede zwischen deutscher und schweizer­deutscher Recht­schreibung

In der Schweiz wird etwas anders geschrieben als in Deutschland. Am augenfälligsten ist der Unterschied bei Wörtern, die in Deutschland mit «ß» und in der Schweiz mit «ss» geschrieben werden. Aber es gibt weitere Unterschiede und natürlich die liebenswerten Helvetismen.

Supertext Blog zu den Unterschieden

Helvetismen-Liste  (Wikipedia)

Der Standpunkt der  Schweizer Bundes­verwaltung

Die Schweizer Bundesverwaltung hat für ihre Zwecke ein Regelwerk herausgegeben, das die Besonderheiten der deutschen Rechtschreibung in der Schweiz berücksichtigt.

Regeln Schweizer Bundes­verwaltung

FAQ-Liste zur deutschen Rechtschreibung

Ein vielseitiges Forum zu Zweifelsfällen der deutschen Rechtschreibung. Meist mit plausiblen Begründungen.

Rechtschreib­forum

 

Lernhilfen und Übersichten

Mindmaps: Faustregeln zur Orthographie

Damit Sie sichs leichter merken können, hat orthografietrainer.net 4 Mindmaps mit Faustregeln zur Rechtschreibung zusammengestellt.

Faustregeln Mindmaps

Orthographie Online-Training

Wenn Sie Ihre Rechtschreibung systematisch üben und verbessern wollen, ist dies ein guter Anfang.

Orthografie­trainer

Lernhilfen vom Duden

Hier gibt es einen Crashkurs in 25 Schritten zur korrekten Rechtschreibung aus dem Hause Duden.

Crashkurs 25 Lektionen

Rechtschreibübungen leicht / mittel / schwer

Eine der wenigen Seiten mit Übungen zur schweizerdeutschen Rechtschreibung. Etwas in die Jahre gekommen, aber dennoch nützlich.

Übungen Recht­schreibung

Selbsttest Online

Hier können Sie Ihre sprachlichen Fähigkeiten in einem Dutzend Sprachen (unter anderem Deutsch) testen und erhalten eine Auswertung, wo Ihre Schwächen liegen.

Selbsttest

 

Unterhaltsames zur Rechtschreibung

Tagi-Rechtschreibquiz

Hier können Sie Ihr Wissen über die gar nicht mehr so neue Rechtschreibung testen.

Rechtschreib­quiz

Zwiebelfisch

Bastian Sicks kurzweilige Kolumnen zur Rechtschreibung und Grammatik werden Sie zum Schmunzeln und Ihre Rechtschreibung auf Vordermann bringen.

Zwiebelfisch Kolumnen

 

Johannes Wyss korrigiert den Tagi

Souverän: Die Profis vom Tagesanzeiger sind sich nicht zu schade, ihre Rechtschreibung kritisieren zu lassen. Der Artikel ist kurzweilig, lehrreich und schult die Aufmerksamkeit.

Tagi Selbstkritik

 

Helvetismen

Ein charmanter NZZ-Artikel zu den Helvetismen.

Artikel zu Helvetismen

Blogartikel

Auch unser Blog hat einige Artikel zur Rechtschreibung

Blog

 

Weitere Nachschlagewerke

Schweizer Taschen­messer

«Das Wortauskunftssystem zur deutschen Sprache» in Geschichte und Gegenwart ist ein umfassendes und breit gefächertes Werkzeug sprachlicher Zweifelsfälle. Wie ein Cockpit stellt es viele wichtige Informationen zu einem Suchbegriff auf einer Ergebnisseite zusammen.

Umfassendes Wörter-Cockpit

Wortherkunft

Passt das Wort wirklich? Was schwingt alles mit? Das klärt ein Blick auf die Wortgeschichte. Seit über 150 Jahren der Grimm. Jetzt auch digital. Die Rechtschreibung ist aber mit Vorsicht zu geniessen. Das Wörterbuch stammt zum Teil noch aus dem 18. Jahrhundert und benutzt alte und sehr alte Rechtschreibregeln.

Grimm digital

Hintergründe zur Recht­schreibung

 

Wenn Sie die Rechtschreibung besser verstehen wollen, die Gründe durchschauen, warum bestimmte Schreibweisen bevorzugt werden, schauen Sie bei Peter Gallmann nach. Er ist eine der ganz grossen Autoritäten zur deutschen Rechtschreibung. Aber leichte Kost ists nicht.

Rechtschreib­regeln

Erlaubte Varianten

Deutsches Sprichwörter-Lexikon

Manchmal fragen Sie sich vielleicht, woher ein Sprichwort kommt und wie genau es lautet. Da kann Karl Friedrich Wilhem Wanders Wörterbuch helfen.

Sprichwörter recherchieren

Thesaurus

Wenn Ihnen beim Korrekturlesen noch ein unscharfes Wort auffällt, finden Sie hier eine Alternative.

Thesaurus

Fremdwörter

Bei Langenscheidt finden Sie online ein Wörterbuch zu Rechtschreibung und Bedeutung von Fremdwörtern.

Fremdwörter

 

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Danke.

Das wars für heute.

wiemeyer matthias rund

Herzliche Grüsse
Matthias Wiemeyer

  

  
  

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